Lipidselektivität
Dr. Maria Hoernke
Pathogene
Mikroben können durch mechanische Zerstörung ihrer Zellmembranen unschädlich
gemacht werden. In Anbetracht zunehmend resistenter Keime, soll dieser Effekt
als Alternative zu klassischen Antibiotika ausgenutzt werden. Andererseits
benutzen pathogene Mikroben membranaktive Proteine, Lektine, um ihre Invasion
der Wirtszelle zu erreichen, auch hier durch einen Angriff auf die Zellmembran.
Ich erforsche mit meinem Team die Selektivität antimikrobieller Substanzen und von Lektinen für unterschiedliche Lipidmembranen mit Zusammensetzungen die mikrobielle oder eykaryotische Zellen repräsentieren. Die globale und lokale Lipidzusammensetzung der Membran bestimmt, wie genau verschiedene antimikrobielle Substanzen an Lipide binden und die lokalen Membraneigenschaften ändern können. Mit biophysikalischen Methoden wird aufgeklärt, welche Kombination von Lipiden und deren Wechselwirkungen die Integrität der Membran durch Zugabe von antimikrobiellen Substanzen oder Lektinen angreifbar machen. Dies ist wichtig um Selektivitätsvorhersagen zu treffen und Designempfehlungen für maßgeschneiderte antimikrobielle Wirkstoffe geben zu können und die Invasion durch Pathogene zu verstehen.
Wir freuen uns über Förderung durch die Daimler und Benz Stiftung.